Maike Brügge
Seit September 2018 durchlaufe ich nun das Studium zum Bachelor of Laws beim LWL. In diesem Erfahrungsbericht erzähle ich euch, wie es dazu kam und was ich bisher gemacht habe.
Nach dem Abitur habe ich nach einer Ausbildung gesucht, die juristische und betriebswirtschaftliche Themen beinhaltet. Das Studium zur Landesinspektoranwärterin (LIA) kombiniert diese beiden Aspekte: Die Theorie wird an der HSPV vermittelt – die praktische Ausbildung findet beim LWL statt. Durch seine Größe und das breite Aufgabenspektrum besteht hier die Möglichkeit, das Erlernte praktisch anzuwenden.
Bisher habe ich zwei Abteilungen kennengelernt. Den ersten Abschnitt absolvierte ich beim Landesjugendamt, den zweiten bei den kvw (Kommunale Versorgungskassen Westfalen-Lippe) im Bereich Personal & Organisation. Von diesem Einsatz berichte ich euch hier:
Vom ersten Tag an hatte ich die Möglichkeit eigenständig zu arbeiten. Allein gelassen wurde ich dabei aber zu keinem Zeitpunkt: Mein Ausbilder sowie das gesamte Team haben mir bei Fragen immer geholfen und sich Zeit genommen mir Dinge zu erklären.
Auch das Aufgabengebiet war sehr vielfältig. Neben der Bearbeitung von Zustellbeschwerden, dem Durchführen von Referenzprüfungen im Rahmen einer Ausschreibung, dem Erstellen und Überarbeiten von Statistiken, wurde mir auch die Möglichkeit gegeben, das Programm für den diesjährigen Boys Day eigenverantwortlich zu gestalten – auch wenn dieser Corona-bedingt leider nicht mehr stattfinden konnte. Langeweile kam auf jeden Fall nie auf!
Besonders gefallen hat mir in diesem Ausbildungsabschnitt, dass ich zu jedem Zeitpunkt eigene Ideen einbringen und umsetzen konnte. Auch als Auszubildende konnte ich so etwas Sinnvolles zum Arbeitsalltag beitragen. Das war für mich ein großer Motivationsschub.
Alles in allem kann ich die Ausbildung zur LIA nur empfehlen. Ich freue mich schon auf die Herausforderungen, die in der verbleibenden Zeit meiner Ausbildung noch auf mich warten.
Isabell Hörnschemeyer
Beamte prüfen Anträge und erstellen Bescheide. Dass dies jedoch nicht alles ist, was man bei den Kommunalen Versorgungskassen Westfalen-Lippe (kvw) im Fachbereich Personal und Organisation lernt, habe ich in einem abwechslungsreichen Praxisabschnitt erfahren.
Im Fachbereich Personal und Organisation fallen selbstverständlich eine Menge Aufgaben bezüglich der Personalverwaltung an. Besonders schön fand ich, dass man dabei mit vielen Menschen aus anderen Bereichen in Kontakt kommt und die Arbeit dadurch nie eintönig wird. Bei der Organisation von Umzügen spricht man zum Beispiel mit Hausmeistern, Kolleginnen und Kollegen aus der IT, Beschäftigten des Umzugsunternehmens und den Referatsleitungen. Auch Kontakt außerhalb der kvw kommt immer wieder vor. Hierbei bespricht man Verträge mit externen Dienstleistern, telefoniert mit der Polizeidienststelle, nachdem eine gestohlene Handtasche auf unserem Gelände gefunden wurde, oder klärt Sachverhalte mit der Personalabteilung des LWL und vieles mehr.
Ein gutes Gefühl dabei war, dass die Dinge, die ich erarbeitet habe, auch tatsächlich verwendet wurden und ich nicht nur für mich, sondern für den ganzen Fachbereich mitgearbeitet habe.
Ich hatte die Möglichkeit, Einblicke in andere kvw-Fachbereiche zu nehmen. So durfte ich beispielsweise Vorstellungsgespräche zu verschiedenen zu besetzenden Positionen mit vorbereiten und an den Gesprächen teilnehmen. Das war eine sehr interessante Erfahrung.
Besonders motivierend für mich war, dass ich schnell selbstständig arbeiten konnte. So habe ich während meines Praxisabschnitts die Urlaubsvertretung meines Ausbilders übernommen. Es war ein schönes Gefühl, das Gelernte eigenverantwortlich umzusetzen. Ergaben sich dennoch Fragen, standen mir Kolleginnen und Kollegen immer für Fragen und Ratschläge zur Seite.
Eine interessante Abwechslung war es, sechs junge Mädchen im Alter von elf bis fünfzehn Jahren beim Girls‘ Day zu begleiten. Die verschiedenen Erwartungen und persönlichen Interessen der Teilnehmerinnen waren hier und da eine Herausforderung, die wir aber gut gemeistert haben.
Ich habe eine abwechslungsreiche Tätigkeit kennengelernt, bei der ich viele Dinge für mich mitnehmen konnte.
Anna Eickmeyer
Mein Name ist Anna Eickmeyer und seit 2015 mache ich das duale Studium zum Bachelor of Laws beim LWL.
Seit mein duales Studium mit der Einführungswoche begonnen hat, ist jetzt schon ein bisschen Zeit vergangen. Aber rückblickend kann ich sagen, dass ich die Entscheidung für das duale Studium auf keinen Fall bereue.
Zunächst starteten wir nach der Einführungswoche mit dem langen, neunmonatigen Theorieabschnitt an der Fachhochschule.
Dort warteten viele neue Fächer auf uns, die es zu meistern galt. Schließlich waren die ersten Klausuren geschafft und der erste Praxisabschnitt stand vor der Tür. In diesem Abschnitt war ich in der Behindertenhilfe des LWL eingesetzt und habe viele interessante Erfahrungen machen können. So durfte ich zum Beispiel mit zu einem Hilfeplangespräch und konnte so die Menschen „hinter den Akten“ kennenlernen.
Schon nach einer Woche konnte ich außerdem schon eigenständig arbeiten, was eine tolle Motivation war. Dabei habe ich vor allem Einblicke in das Ambulant Betreute Wohnen bekommen und konnte somit einen Einblick in die vielen verschiedenen Möglichkeiten erlangen, die der LWL behinderten Menschen gibt, damit diese ein möglichst selbständiges Leben führen können.
Danach folgte wieder ein Theorieabschnitt an der Fachhochschule. Nachdem auch dieser Abschnitt gemeistert wurde, folgte der zweite Praxisabschnitt.
In diesem Abschnitt befinde ich mich momentan und bin in der Personalentwicklung eingesetzt. Hier habe ich quasi einen Seitenwechsel mitgemacht. Ich nehme an Vorstellungsgesprächen teil und sitze genau auf der anderen Seite des Tisches, wo ich selbst vor zwei Jahren bei meinem Bewerbungsgespräch saß. Ich bin für die Vor-und Nachbereitung der Vorstellungsgespräche verantwortlich und schreibe am Ende des Verfahrens auch die Zu-und Absagen.
Außerdem kümmere ich mich um die Organisation von Ausbildungsmessen. Dafür habe ich alle auf der Messe benötigten Materialien bestellt und die Koordination der an der Messe teilnehmenden Azubis vom LWL übernommen.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich es als sehr positiv empfunden habe, dass wir von Anfang an in einem festen Kursverbund zusammen waren und uns so gegenseitig unterstützen konnten. Zudem habe ich durch den Wechsel von Theorie und Praxis viele neue Erfahrungen gesammelt und bereits einige interessante Bereiche des LWL kennenlernen können.
Somit kann ich jedem das duale Studium nur empfehlen, da es eine große Vielfalt mit sich bringt und man jeden Tag neue Erfahrungen machen kann.
Jannik Nobbe
Von der Veranstaltung in die Verwaltung. Dies ist nun meine zweite Berufsausbildung beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Meine erste Ausbildung habe ich zum Veranstaltungskaufmann in der LWL-Hauptverwaltung absolviert. Hier habe ich u. a. Festakte, Veranstaltungen in den Kultureinrichtungen und für Mitarbeiter organisiert.
Die Nähe zur allgemeinen Verwaltung rief meinerseits ein immer größeres Interesse an diesem Bereich hervor. Die Motivation für den Beginn einer erneuten Ausbildung bestand für mich in den vielfältigen, sinnstiftenden Aufgaben des LWL, in den Chancen des demografischen Wandels und in der Sicherheit des Arbeitsplatzes. Darüber hinaus ist der Bezug eines geregelten Einkommens während des Studiums, welcher die finanzielle Unabhängigkeit fördert, sehr attraktiv.
Das Studium gliedert sich in theoretische Blöcke an der FHöV und in Praxisabschnitte in der Verwaltung.
Die Fächer in den theoretischen Phasen bestehen weitgehend aus juristischen sowie auch aus betriebswirtschaftlichen und sozialen Fächern. Das Studium ist als Generalistenausbildung aufgebaut. Wir erhalten hier ein breites Spektrum verschiedenster Fachgebiete, sodass wir nach dem Studium in den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen eingesetzt werden können.
Die Zeit an der FHöV ist arbeitsintensiv und nimmt viel Zeit in Anspruch. Ein normales „Studentenleben“ ist hier eher exotisch. Die Vorlesungen sind Pflichtveranstaltungen, welche nach Ende nachgearbeitet und wiederum auch vorbereitet werden müssen. In den fachtheoretischen Abschnitten gesellen sich dann noch Haus- und Seminararbeiten hinzu. Indessen bestehen die überwiegenden Vorteile darin, dass man in kleinen Kursen eingeteilt ist. Hiermit ist die Nähe zum Dozent viel größer, als z. B. in großen, überfüllten Vorlesungssälen. Dabei trägt das gegenseitige Unterstützen im Kursverband zu einer positiven Arbeitsatmosphäre bei.
Das Studium ist sehr praxisnah. Es beinhaltet fünf berufspraktische Abschnitte.
Im Anschluss an die erste Klausurenphase durchlief ich meinen ersten Praxisabschnitt in der LWL-Behindertenhilfe. Hier bearbeitete ich Fälle zur Hilfegewährung für behinderte Menschen und konnte so die Aufgaben eines sogenannten Fallmanagers näher kennenlernen.
Aktuell durchlaufe ich meinen zweiten Praxisabschnitt im LWL-Museum für Naturkunde in Münster. Hier besteht die Besonderheit darin, jeden Tag seine vielfältigen Arbeitsaufgaben zu bewältigen. Ich kümmere mich derzeit u. a. um den Einkauf von Gütern und Dienstleistungen, den Arbeitsschutz und überarbeite ein Anmeldeverfahren für Besuchergruppen. Neben weiteren diversen Verwaltungstätigkeiten unterstütze ich die Arbeitskollegen bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen im Museum sowie bei der Ausstellungsvorbereitung.
Bald beginnt das sogenannte „Projektstudium“. Hier arbeiten die Studierenden der FHöV in Kleingruppen und in Eigenregie über einen Zeitraum von 10 Wochen mit Ausbildungsbehörden zusammen, um ein gewisses Thema oder eine praxisrelevante Fragestellung zu bearbeiten. Auf diese Weise können wir viele Erfahrungen im Projektmanagement und in der empirischen Forschung gewinnen.
Nach dem Studium sind die Karrieremöglichkeiten aufgrund der vielfältigen Aufgabenbereiche des LWL sehr ansprechend. Und gerade die Möglichkeit einer unbefristeten Übernahme ist sehr attraktiv.
Im Ganzen ist das duale Studium beim LWL zum Bachelor of Laws eine solide Basis für den weiteren Berufsweg.