Philip Mendisch
Schon während meiner aktiven Schulzeit hatte ich Interesse an dem Berufsfeld Medien entwickelt und mich für die Laufbahn als FAMI (Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste) interessiert. Einige Jahre später nahm ich jedoch erst einmal ein Studium im Bereich Bibliothekswissenschaften auf, da ich anfangs eher in diesem Bereich meine berufliche Zukunft gesehen habe.
Während der ersten 3 Semester belegte ich jedoch schon einige Kurse aus dem Bereich Archiv, wodurch ich mich letztendlich dazu entschieden habe, das Studium zu beenden und eine Ausbildung zum FAMI- Fachrichtung Archiv zu beginnen.
Nach Absenden einiger Bewerbungen wurde ich vom LWL (Landschaftsverband Westfalen- Lippe) zu einem Einstellungstest und danach zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Schon bei der Vorbereitung auf dieses Gespräch konnte ich einen positiven Eindruck vom LWL als Arbeitgeber gewinnen, sodass ich nach dem Umzug von Leipzig nach Münster meine Ausbildung im Archivamt begonnen habe.
Die Ausbildung beim LWL beginnt mit einer Einführungswoche, die dabei hilft den LWL als Arbeitgeber und die anderen neuen Auszubildenden besser kennen zu lernen. Dadurch hat man bereits einen guten Einstieg und erhält erste allgemeine Informationen zur Arbeit beim LWL.
Während der ersten 6 Monate der Ausbildung konnte ich im LWL-Archivamt bereits viele verschiedene Tätigkeiten ausüben und einen guten Einblick in die Arbeit gewinnen. Neben der Arbeit im Magazindienst und dem Verzeichnen von verschiedenen Akten sind besonders die Dienstreisen zu vom Archivamt betreute Archive und der Umgang mit Nutzern im Lesesaal immer wieder interessante Aufgaben. Durch Paläographieübungen kann ich mein Textverständnis von Handschriften verschiedener vergangener Jahrhunderte verbessern und somit spezifische Kenntnisse dieses Berufes erlangen.
Die Arbeit mit den freundlichen Kollegen und Vorgesetzten erleichtert den Einstieg in die Ausbildung und hat mir sehr geholfen mich schnell an mein neues Arbeitsumfeld zu gewöhnen.
Bis jetzt bin ich der Meinung, dass ich mit dem Umzug nach Münster und der Ausbildung beim LWL den richtigen Schritt getan habe und ich freue mich auf die kommenden 2,5 Jahre die noch vor mir liegen.
Stefan Thodt-Werner
Wie könnte man besser Infos über einen Beruf erlangen, als von jemanden, der ihn selbst gelernt hat?
So kam es durch ein paar glückliche Umstände dazu, dass ich während eines Praktikums in einem Archiv von einem „Fachangestellten für Medien – und Informationsdienste“ betreut wurde. Zunächst noch etwas gewöhnungsbedürftig, wurde mir schnell klar, dass dieses lange Wort abgekürzt „FaMI“ heißt und mir mit der Zeit immer familiärer wurde.
Interesse an historischen Ereignissen und Zusammenhängen hatte ich schon immer.
Da ich aber auch Spaß daran gefunden hatte, interessierte Nutzer mit Infos und Archivalien zu versorgen, wurde mein Wunsch eine Ausbildung zum FaMI zu machen mit der Zeit immer größer.
Auch die Faszination an der Arbeit mit Unikaten, die ja einen Großteil der Unterlagen in einem Archiv ausmachen, hatte mich nicht losgelassen – mein Berufswunsch stand also fest.
Bevor es dann im August 2016 mit der Ausbildung im LWL-Archivamt für Westfalen losging, mussten aber noch einige Hürden überwunden werden:
Ungefähr ein Jahr vor Beginn habe ich die Bewerbung abgeschickt. Kurze Zeit später wurde ich zum Einstellungstest eingeladen und daraufhin sogar zum Vorstellungsgespräch. Als das dann auch noch erfolgreich verlief konnte ich meine Freude kaum zurückhalten.
Die Ausbildung hat zunächst mit einer allgemeinen Einführungswoche für alle LWL-Auszubildenden begonnen. Auf dem Programm standen eine Menge Aktivitäten und Seminare durch die wir uns aber auch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe als unseren neuen Arbeitgeber näher kennenlernen konnten.
In der Zwischenzeit ist ein gutes halbes Jahr vergangen. Mein Mitazubi und ich wurden im LWL-Archivamt von allen Mitarbeitern herzlich empfangen und es fühlt sich sogar jetzt schon so an, als ob man immer schon zum Team dazu gehört hat.
Die Ausbildung ist mitunter so vielfältig, weil ich mehrere Aufgaben parallel bearbeite. Neben dem Erschließen von alten archivwürdigen Unterlagen, der Arbeit im Lesesaal und im Magazin, kommt es auch öfter mal vor, dass einer der Azubis einen Archivar auf Dienstreise begleiten kann, so zum Beispiel zu einem privaten Adelsarchiv.
Die Berufsschule findet zweimal wöchentlich statt. Das macht die Ausbildung noch etwas bunter. Die nächste für uns zuständige Berufsschule ist das Karl-Schiller-Berufskolleg in Dortmund. Das hört sich zunächst vielleicht ein bisschen weit weg an, ist es aber nicht, weil der Zug von Münster nach Dortmund nur eine halbe Stunde braucht.
Ich bin gespannt darauf, die Archivlandschaft weiter kennenzulernen und hoffe, dass die kommenden zweieinhalb Jahre genauso bunt und interessant werden.